Kennzeichnung und Regulierung neuer Gentechnik

Forderung von über 100.000 Menschen in der Online-Petition.
Das ist ein Misstrauensvotum der Bevölkerung zu bisherigen Vorschlägen.

Berlin, 04.03.2024.

Nur wenige Wochen nach Übergabe der ersten knapp 90.000 Unterschriften hat die vom BÖLW unterstützte Online-Petition auch die Grenze von 100.000 Unterschriften geknackt. 

Dazu erklärt BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres:

„In kurzer Zeit haben über 100.000 Menschen die von Bio-Bäuerin Bärbel Endraß initiierte Petition „Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!“ unterschrieben, die vom BÖLW und seinen Mitgliedsverbänden unterstützt wird. Dass die Petition auch und gerade nach der Positionierung des Europaparlaments zum Vorschlag der EU-Kommission für die Regulierung neuer Gentechniken weiter Zulauf bekommt, ist auch ein Zeichen des Protests gegen die Entscheidung der Mehrheit aus Konservativen und Liberalen im Europaparlament.

Die Abgeordneten, die sich am 9. Juni einer Wiederwahl stellen, sollten ihre bisherige Position zum Umgang mit den neuen Gentechniken deshalb noch einmal gründlich überdenken – bei ihren Wählerinnen und Wählern gewinnen sie damit keinen Blumentopf!

Nach über 10 Jahren Forschung mit Milliarden-Budgets zeichnet sich ab, dass die neue Gentechnik ihre Heilsversprechen ebenso wenig einlösen wird wie frühere Gentech-Pflanzen. Monokulturen aus gentechnisch manipulierten Pflanzen bedeuten den massiven Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln und immer mehr Patente auf Saatgut und Pflanzen und damit neue Abhängigkeiten für Züchtung, Bauernhöfe, Ernährungswirtschaft, Handel und Verbraucherinnen und Verbraucher.

Politik, Wissenschaft und Wirtschaft müssen ihre Ressourcen endlich auf ein zukunftsfähiges Produktionssystem ausrichten. Die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft liefert in Deutschland, Europa und weltweit seit Jahrzehnten den Beweis, dass und wie eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung unter Beachtung der planetaren Grenzen funktionieren kann.

Statt weiter Steuergelder in NGT-Projekten zu verpulvern, muss die Bundesregierung in die ökologische Züchtung investieren. Vor allem aber muss Deutschland im Rat der EU-Staaten weiter auf wirksame Koexistenzregelungen drängen, mit denen auch künftig eine ökologische Produktion ohne Gentechnik möglich ist.“

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